Mit dem “Einzelfallticker” will die AfD das angeblich “wahre Ausmaß” der von Migranten begangenen Straftaten aufzeigen. Doch eine Stichprobe zeigt: Bei der Hälfte der Fälle gibt es keine Hinweise zur Herkunft des Tatverdächtigen.
Eine interaktive Deutschlandkarte der AfD soll eindrücklich die Gewaltdelikte durch Migranten in Deutschland visualisieren. “Dinkelsbühl: Aggressiver Messer-Mann leistet Widerstand gegen Polizeibeamte”, “Wuppertal: Raubüberfall auf Tankstelle mit Gaspistole”, “Mannheim: Wertgegenstände aus verschlossenem Spind in Schwimmbad entwendet” - lauten einige Überschriften von Fällen des “Einzelfalltickers”, den die Partei seit Ende Februar betreibt.
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Manche in diesem Faden reden ein bisschen am Thema vorbei. Es geht doch nicht ernsthaft darum wie viele Straftaten täglich von “Migranten” (aka alles, was nicht aus dem Westen stammt) verübt werden. Mag sein, dass es dazu richtige Erhebungen gibt, aber so ein Ticker macht dazu eh keine richtige Aussage.
Es geht darum, dass die Afd hier einem jede Straftat, die von einem Migranten verübt wurde, hinklatscht und dann über die Benutzung des Begriffs Einzelfall suggeriert, dass es genau das Gegenteil ist. Und wird die Abstammung des Täters nicht genannt, wird gleich das Narrativ aufgemacht, dass der linksgrün-versiffte Staat das absichtlich macht, damit die Schlafschafe nicht aufwachen. Wird hingegen erwähnt, dass der Täter deutsch ist, wird das nicht im Ticker gepostet, aber es wird an anderer Stelle unterstellt, dass er lediglich ein “Passdeutscher” ist. Ist der Täter bewiesen “biodeutsch”, wird sich beschwert, warum denn nicht bei jedem die Nationalität genannt wird. Diese Propaganda ist in ihrer Stumpfheit so eingängig, dass sowas bei vielen Leuten schnell verfängt.
Letzten Endes ist das nicht anderes als blanker Rassismus und keine ernsthafte Grundlage für eine Diskussion über die Demografie von Gewalttätern.