Eine qualitative Studie über Deutschlands psychologische Verfassung und Umgang mit den derzeitigen Krisen.
Festgefahren zwischen Klimawandel und Krieg ist ein Großteil der Bevölkerung mit Blick auf Politik und Gesellschaft desillusioniert und reagiert auf die gespürte Aussichtslosigkeit mit einer Flucht ins private Glück.
Ich kann mich da leider auch drin wieder finden. Im Großen und Ganzen ist das aber starker Tobak und ich hoffe wir kriegen irgendwie eine Wir-schaffen-das-Einstellung zurück. Vogel Strauß Taktik ist bekannterweise nicht problemlösend.
Was denkt ihr? Kriegen wir den Stimmungswechsel noch hin? Oder Scheiss drauf und alleine wuppen?
Der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel oder die Migrationskrise werden von den meisten Menschen in ihrem Alltag ausgeblendet. Für 57 Prozent der Deutschen gehört zum Beispiel die Klimakrise NICHT zu den fünf wichtigsten Krisen… Lediglich die für den persönlichen Alltag relevanten Themen wie Inflation, die Energiekrise oder die zunehmende Entzweiung der Gesellschaft kommen noch in die Wahrnehmung.
Der Blick auf die Welt da draußen ist von einer eher passiv-resignativen Haltung geprägt
Ich würde es eher als Überforderung, die in Abstand resultiert, beschreiben: Wenn schon die Menschen, welche sich berufsmäßig und in Vollzeit mit diesen Themen beschäftigen, keine überzeugende Antwort haben, wie kann ich da eine bessere finden?
Ich bin mittlerweile bei diversen Themen bei “Daran kann ich nichts ändern und das ist auch nicht meine Aufgabe da etwas zu ändern”. Natürlich kann man dann alle Nachrichten verfolgen und wild im Internet kommentieren, wenn Palästinenser und Israelis sich mal wieder beschießen. Aber realistisch gesehen werde ich als Typ von meinem Sofa aus nicht den Nahostkonflikt lösen und das muss ich auch nicht. Corona hat das auch nochmal wunderbar gezeigt: Da konnte man sich selbst schützen, aber auf die großen Maßnahmen, die Coronaleugner und diese massenhaften Verstöße gegen die Schutzgesetze hatte man null Einfluss. Und auch zig andere Dinge sind eindeutig außerhalb der privaten Kontrolle: Du kannst dir eine Solaranlage auf’s Dach hauen, Wärmepumpen, weniger Autofahren und nicht in den Urlaub fliegen. Dann hört es aber auch auf mit deinem Einfluss auf den Klimawandel und wenn der Rest der Menschheit dann die Welt brennen sehen will, dann machst du nichts mehr
Du unterstreichst den Rückzug ins Private. Ich sehe und mache es ähnlich, weiss aber, dass wir durchaus Einfluss auf das Weltgeschehen haben können. Indirekt und daher nicht so gut sichtbar.
Und auch die Politik ist durchaus beeinflussbar. Das hat ja die Wende 89 eindrucksvoll gezeigt. Atomausstieg, Kohleausstieg. Um mal ein paar positive Punkte zu nennen. Lasst uns nicht passiv werden und beim Spiel des Lebens nur zuschauen