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Cake day: June 18th, 2023

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  • Meine Vermutung:

    1. 90% der Leute interessieren sich nicht für ein Wahlprogramm sondern wählen nach Nachrichtenlage und einer groben Idee wofür die Partei steht. Bei Grün ist das aktuell “Klimaschutz, Verbote, Heizung raus, Kriegstreiber, zu viel Kompromiss mit der FDP und generell Identifizierung als politischer Gegner Nr. 1”. Bei Volt ist das “Jung, lila Poster, Internet und linksliberal”. Ob diese Dinge in echt alle zutreffen ist natürlich eine andere Frage.

    2. Leute wählen nicht nur bezogen auf EU Politik sondern generell nach Stimmung etc. (s. auch kleinere Wahlen in Ostdeutschland, die mit Bundespolitik entschieden wurden und nicht mit konkreten kommunalen Forderungen).









  • dezentrale Erneuerbare

    Hier liegt glaube ich auch einer (wenn vielleicht auch kleiner) Grund für die ganzen pro Atom dudes (oft ja auch durch rechte Parteien forciert). Erneuerbare können dezentral betrieben werden und öffnen die Möglichkeit der Energieerzeugung für Bürgerbeteiligung abseits der großen Konzerne. In D gibt es glaube ich bereits kleine Kommunen, die ihren Haushalt mit PV oder Windenergie saniert haben. Kommen Einnahmen aus der Energieerzeugung direkt den Leuten vor Ort zu Gute, fördert das sicher auch die Akzeptanz, wenngleich es die Gewinne von Eon, EnBW etc. schmälert.



  • Um die genannten Erklärungen noch zu ergänzen: In vielen dieser Art Foren (auch Lemmy) scheint sich über einen gewissen Zeitraum eine eigene Forenmeinung zu bilden, welche von einer Vielzahl der Teilnehmer teilweise mit den gleichen Argumenten mitgetragen und kaum hinterfragt wird. Dazu gehört:

    • Nuclear beste
    • Linux beste
    • FOSS hat nie Probleme und beste
    • Biden kann alle Kriege der Welt im Alleingang beenden usw.

    Ich will nicht sagen, dass die Aussagen komplett falsch sind, eher allgemeiner aufzeigen, dass viele Diskussionen kaum noch stattfinden bzw. über Jahre immer die selben Argumente bedient werden. Im Alltag wäre das zum Beispiel dann Elektroautos haben nie genug Reichweite oder Ausbau des Radverkehrs/ÖPNV sinnlos, weil alle leben auf dem Land.


  • Ich versuche mir Mühe zu geben Gedankengänge wie deine nachzuvollziehen. Jedoch gelingt es mir immer seltener. Wenn die NATO so ein Drohpotential gegenüber Russland war, wie hat Russland seine Sicherheitslage nun verbessert? >300 Tsd junge Leute tot, Material verbrannt, intellektuelle Elite ausgewandert, ein dysfunktionales System, was Krieg und Gewalt braucht um nicht selbst zu sterben.

    in der Ukraine eingreifen

    Menschen, die AN- mit EINgreifen gleichsetzen rechtfertigen Krieg, gegen den du vorgibst zu sein. Auf diese Weise rechtfertigten auch die Amis ihr EINgreifen im Irak. Quasi alles unvermeidbar seitens des Agressors. Täter Opfer Umkehr wie so oft von Leuten wie dir. Gerne lasse ich mich auf Diskussionen ein und gerne suche ich nach Auswegen aus Krieg und Leid, aber die Einseitigkeit, die du der einen Seite vorwirft, exerzierst du hier mustergültig.


  • Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl diese Diskussionen drehen sich im Kreis. Von der einen Seite höre ich nur mehr Waffen für die heldenhaften Ukrainer und von der anderen Seite höre ich nur wie Russland das Bollwerk gegen den westlichen Kapitalismus ist. Dies wird insbesondere gerne auch auf insta abgekultet mit einer Romantisierung des kommunistischen Russlands bzw. der Sowjetunion.

    Ich bin ebenfalls der Meinung man sollte eine Hand nach Russland ausstrecken, auf der anderen Seite aber auch erkennen, dass die Demokratie dort vor Jahren gescheitert ist und das diese Bürde schwer wiegt und solche Konflikte nahezu unlösbar macht, da man eben keinen rationalen oder im Ansatz ehrlichen Verhandlungspartner hat. Das sich “der Westen” insbesondere aktuell auf offener Bühne selbst demontiert und seine wahren Interessen insbesondere im Umgang mit Gaza zeigt, geschenkt. Das laufende Gleichsetzen einer Diktatur mit noch einigermaßen funktionierenden Demokratien (sonst hätten wir ja keine Angst vorm Rechtsruck, wenn dieser nicht gewählt werden könnte) ist jedoch wirklich unerträglich.

    Und das als Grund für einen derartigen Angriff verneinte “Sicherheitsgarantien” angeführt werden spottet jeglicher Logik. Wie war Russland denn vor 2022 von der NATO oder der Ukraine bedroht? Durch florierenden Handel? Durch Verkauf wichtiger Infrastruktur an sie? Durch die harte Hand von Gerhard Schröder? Oder ist es dieser Wunsch nach einem neuen Großreich um die Schmach des Zerfalls der Sowjetunion zu lindern?





  • Ich denke Scholz verwechselt konservative, teils populistische Parteien mit der rechtsextremistischen AFD. Auch scheint er wenig Berührungsängste mit Meloni in Italien zu haben. Vielleicht trübt der Umgang sein Urteil? Er scheint zudem die Irreversibilität des Schadens an der Demokratie nicht zu verstehen, den die AFD anrichten. Die Strukturen sind jetzt bereits schon durchsetzt von Radikalen (ein Blick in kleine Städte in Ostdeutschland reicht da). Für ihn scheint es nur eine Mode der Zeit zu sein, wie Trump in Amerika eben. Kommt und geht. Naja, bis er dann eben nicht mehr geht.

    Sieht mit insgesamt nach einer historischen Fehleinschätzung aus, und das von der Partei mit langer antifaschistischer Tradition auf die sich immer noch gern berufen wird.


  • Wäre das nicht ein Argument, bei solchen Kriegen schneller und härter einzugreifen? Am Anfang wurden eben nicht rasch Waffen geliefert und im Vorfeld schon gar nicht. Seit dem Minsk Abkommen scheint mir nicht viel passiert zu sein, zumindest auf Seiten der EU. Mir macht die lange Dauer des Krieges auch große Sorgen, eben weil die Kriegsmaschine jetzt erst richtig anläuft, das macht auf Seiten der Russen sicherlich Lust auf mehr. Hätte man anfänglich härter eingegriffen wäre es vielleicht nicht so weit gekommen, aber wer weiß das schon. Stattdessen fährt man eine Salamitaktik und gibt allen Beteiligten Zeit ihre Staaten komplett Richtung Krieg zu drehen.


  • Mein take wäre, dass sowas bei über 80mio Menschen nie ganz verhindert werden kann. Ich kenne zumindest keine genauen Hintergründe zur Tat, habe auch ehrlich gesagt keine Lust die ganzen Artikel darüber zu lesen, diese ermüden mich. Idee wäre mehr Bewusstsein und Ressourcen für mental health, mehr Beschäftigungsmöglichkeiten (Arbeitserlaubnis etc.) für Migranten etc., eben die gängigen Vorschläge. Im Programm hat das keine Partei. Insbesondere wenn man ins europäische Ausland blickt scheint die Migrationsfrage durch, es wird auf Ausweisung und Abschottung gesetzt. Deutschland ist dahingehend fast als liberal zu bezeichnen. Eine wirkliche Lösung fällt mir leider nicht ein.

    Was diese konkreten Fall betrifft hilft wohl nur Strafverfolgung und die öffentliche Kommunikation, dass es sowas wie “religiöse Gefühle” oder “gekränkte Ehre” nicht gibt. Auch sollte sich die Öffentlichkeit direkter gegenüber Gewalt positionieren (dies schließt insbesondere die aktuelle Regierung Netanjahu mit ein). Alle Araber abschieben bringt denke ich eher nicht so viel, wird aber wohl leider wieder als einzige Lösung gefordert werden.