Das ifo-Institut vermutet, dass die Hersteller bei Slipeinlagen die Preise strategisch angehoben haben könnten, um die Verluste auszugleichen, die durch die vollständige Weitergabe der Steuererleichterung bei anderen Produkten entstanden wären. Die Hersteller hätten “abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit” aus einer politischen Maßnahme “Profit geschlagen, die Verbraucherinnen hätte entlasten sollen”.
Ich bin empört! Das hätte Ich nie von den Unternehmen gedacht!
Das ifo-Institut vermutet, dass die Hersteller bei Slipeinlagen die Preise strategisch angehoben haben könnten, um die Verluste auszugleichen, die durch die vollständige Weitergabe der Steuererleichterung bei anderen Produkten entstanden wären.
Es ist sehr warm und mein Hirn läuft auf Sparflamme … ich kapier diesen Teil nicht. Wo entstehen den Herstellern denn bitte Verluste durch die Weitergabe der Steuererleichterung, bzw. was haben die Hersteller überhaupt mit der Steuererleichterung zu tun, wo und wie haben die da irgendwas weiterzugeben? Die sind doch gar nicht involviert wenn es um die Mehrwertsteuer geht.
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Dann mache ich auch jeden Monat 10.000€ Verlust, weil mein Arbeitgeber diesen Betrag nicht auf mein Gehalt drauflegt :(
Hab nun auch die Quelle gelesen https://www.ifo.de/pressemitteilung/2024-08-14/preisaufschlaege-heben-steuersenkung-fuer-damenhygiene-auf (Seite 28 in der verlinkten Zeitschrift)
Also die meinen das mit “Weitergabe der Steuererleichterung” tatsächlich so, dass die Hersteller die Steuerreduzierung nicht zur ‘versteckten’ Preiserhöhung bei den betroffenen Produkten genutzt haben. Kann mir nicht helfen, aber ich finde diese Formulierung einfach Banane; für mich stellt sie den Sachverhalt irgendwie verkehrt herum dar… egal.Der Teil mit den Verlusten im Original:
Gleichzeitig könnten die Produzierenden versucht haben, durch strategische Preisgestaltung bei Slipeinlagen potenzielle Gewinne auszugleichen, die sie aufgrund der vollständigen Weitergabe der Steuererleichterung bei den anderen Produkten möglicherweise verloren haben.
Jo, gemeint ist tatsächlich die nicht genutzte bzw. nicht nutzbare (weil zu unpopulär) Gelegenheit zur ‘versteckten’ Preiserhöhung.
Danke, den Teil hatte ich auch nicht verstanden.
Eine nicht durchgeführte versteckte Preiserhöhung als „Verlust“ zu bezeichnen finde ich schon extrem frech.
Im wirtschaftlichen Kontext ist das natürlich richtig, deswegen spricht man ja auch von Opportunitätskosten
Ich schätze die Preise werden inzwischen ständig erhöht, und die Hersteller mussten da für ca. halbes Jahr Pause machen. Das geht gar nicht und mann hat deswegen bei anderen Produkten doppelt und dreifach erhöht.
Die Antwort lautet: Wertwahrnehmung. Die Hersteller geben sich viel Mühe ihre Stoff- und Watteprodukte als komplizierte Hightech zu bewerben, damit Menschen bereit sind mehr dafür zu bezahlen. Wenn dann die Flagschiffe, die Könige der hightech Feuchtigkeitsabsorbtion™ plötzlich billiger verkauft werden, warum sollten dann die Ultrawischer für Böden, überstatische Staubwedel und andere überteuerte Stoff und Watteprodukte dann nicht auch im Wert sinken?
Der etablierte Preispunkt wurde bei einem inelastischen Gut gehalten. Was sollen die Leute auch machen? Woanders kaufen? Geht nicht, da Letzt beim Golf besprochen würde das alle profitieren wenn es nicht weiter gegeben wird.
Das ist ja leider bei allen Dingen, wo der Staat “was gutes” machen will, der Fall. Die Mehrwertsteuersenkung in der Gastro ist ja auch nicht bei den Endkunden angekommen, die bei Hotels auch nicht und alle Wohngelderhöhungen landen direkt in den Taschen der Vermieter.
und alle Wohngelderhöhungen landen direkt in den Taschen der Vermieter.
Wohngeld ist auch echt die absurdesten Vermietersubvention, die es gibt… Ich begreife einfach nicht, wieso diese “Sozialleistung” nicht durch einen wirksamen Mietendeckel ersetzt wird.
Okay, klar, dann jaulen die privaten Wohnungsbauunternehmen, dass sie bei gedeckelten Mieten nicht mehr gewinnorientiert bauen können. Oh no!
Nächster Schritt: Gemeinnützig orientierten Wohnungsbau direkt fördern: Wohnungsbaugenossenschaften und kommunale Wohnungsbauunternehmen subventionieren und die private Wohnungsbauwirtschaft aus dem Markt drängen.
Dass Genossenschaften erschwinglichen, guten Wohnraum bauen können, zeigen sie z.B. hier in Hamburg schon seit Ewigkeiten. Ist natürlich nur viel zu wenig um die Nachfrage zu bedienen…
Es ist für mich völlig unbegreiflich, wie man sehenden Auges in eine gewaltige Wohnungkrise schlittert. Es ist wird doch fast gar nicht mehr gebaut, auch wegen der hohen Zinsen und Baukosten. Wir sind weit weg von den angestrebten 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, und Konsequenzen gibt es für dieses politsche Versagen auch nicht. Das wird noch richtig übel werden, wenn sich jede Lebensentscheidung darum drehen wird ob man sich überhaupt erlauben kann umziehen.
Wenn man die Wohngeldausgaben genutzt hätte, um sozialen Wohnungsbau zu errichten, dann sähe die Lage aktuell definitiv anders aus.
Langsam bekomme ich das Gefühl der Staat ist gar nicht das Problem.
Die Steuersenkung hür die Gastro sollte mWn hauptsächlich die Gastro entlasten, und nicht die Verbrauchys.
Das wurde dann von der Gastrolobby immer behauptet, nachdem sie sich die Kohle eingesackt hat. Die Gesetzesbegründung ist da recht eindeutig:
Der Gesetzgeber erwartet durch die Absenkung des Umsatzsteuersatzes eine Stimulierung der Nachfrage und eine Belebung der Konjunktur. Er wird beobachten, wie sich die Änderung auf die Umsätze und Abgabepreise auswirken wird
Oder anders gesagt: Eine Stimulierung der Nachfrage und Belebung der Konjunktur wird nicht zu erreichen sein, wenn die Preise gleich bleiben.
Oh, dann bin ich von der Gastrolobby hirngewaschen worden. Tja. Beobachtet wurde. Gehandelt wurde nicht.
Quasi der Tankrabatt der Hygieneartikel. Also im Sinne des Effekts. Weil die ja auch erst teurer und dann… ach ihr wisst schon, was ich meine.
Nein, meine Verwirrung ist leider stetig wachsend.
Für diese Prognose reicht VWL 1. Semester: Unternehmen verlangen immer den maximalen Preis, den der Konsument bereit ist zu zahlen. Steuern senken nur die mögliche Gewinnmage und ändern nicht den Preis. Wenn sie zu hoch sind, wird das Produkt nur weniger angeboten, weil es nicht möglich ist Gewinn zu erzielen. Damit steigt zwar auch der Preis, diese Änderung ist aber nur für den Bereich am maximalen Preis erheblich.
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Hach ja, da senken wir doch lieber die Sozialleistungen, das kommt wenigstens sicher beim Endverbraucher an.
Off-Topic:
Kann mir mal einer bestätigen bzw. erklären wieso bei diesem Satz vor dem „Allerdings“ ein Punkt steht und kein Komma? Die Sätze sind doch alleine stehend nicht vollständig?
Ich könnte schwören, dass es früher solche Satzbauten nicht gab, und jetzt sehe ich die ständig.
Zwar sei die Mehrwertsteuersenkung für Binden und Tampons zu 100 Prozent an die Verbraucherinnen weitergegeben worden, so ifo-Experte Pascal Zamorski. Allerdings sind die Preise […]
Das “Allerdings” nennt sich hier Konjunktionaladverb und ist möglich um einen Hauptsatz einzuleiten, der sich inhaltich auf andere Sätze bezieht. Es sind beides Hauptsätze.
Demzufolge ist “allerdings” hier keine Konjunktion.
Nichtsdestoweniger liest sich der Satz ungewöhnlich.
Gleichwohl ist er richtig.
Danke! Wieder was gelernt. 🙂